Seit Januar 2016 betreiben die Johanniter im Auftrag der Stadt Mülheim an der Holzstraße in Broich eine Flüchtlingsunterkunft. Auf dem Gelände der Firma Rauen sind in der ehemaligen Tennishalle und in extra dafür errichteten Holzhäusern momentan ca. 200 Menschen untergebracht, darunter viele Familien mit Kindern.
Um den Bewohnern den Kontakt zu den Freunden und Verwandten in der Heimat zu ermöglichen, aber auch die Orientierung im neuen Land zu erleichtern, wurde die lokale Gruppe des Vereins Freifunk Rheinland e.V. beauftragt die Internetversorgung für die Bewohner herzustellen. Die vorgeschlagene Lösung erwies sich als die Beste für diese Einrichtung. Durch die Freifunk-Technologie kann ein nahezu flächendeckender, freier und kostenlosen Zugang ins Internet bereitgestellt werden.
Nach intensiver Planung unter Beteiligung der Johannitern und der Firma Rauen wurde das Projekt schlussendlich erfolgreich umgesetzt und die zweitgrößte Flüchtlingsunterbringung der Stadt ans Freifunknetz angeschlossen.
Normalerweise teilen Nachbarn ihre Bandbreite mit den anderen und ermöglichen so den Zugang zum Internet. Im speziellen Fall steht an der Holzstraße jedoch nicht genügend Bandbreite zur Verfügung. Darum übernahm die Firma Rauen die Anschubfinanzierung für Freifunk-taugliche Router und stellt die Anschlussfinanzierung für den schnellen Internetanschluss für die kommenden Jahre sicher.
„Mit unserem Engagement wollten wir einen Beitrag leisten, die Aufenthaltsqualität in der Unterkunft zu verbessern“, sagt der zuständige Ansprechpartner der Firma Rauen Andreas Manthei. „Dabei mussten wir einige technische Hürden überwinden und uns einiges einfallen lassen, um die Idee eines freien WLANs für die Menschen in der Unterkunft zu realisieren.“
Dabei spielten von Anfang an auch die Johanniter, die als Betreuer der Unterkunft maßgeblich an der technischen Planung und Installation mitbeteiligt waren, eine wichtige Rolle.
„Ohne die Unterstützung der Firma Rauen und den Johannitern wäre diese Herausforderung nicht zu meistern gewesen“, meint der Freifunker Friedrich Holland-Moritz. „Obwohl wir bereits mehrere Unterkünfte in der Stadt versorgt haben, gibt es keine allgemeine Lösung für alle“.
Auf die Frage, ob die Kapazitäten auch für die geplanten maximal 400 Bewohner ausreichen, heißt es, dass man erst einmal schauen wird, wie das bei der aktuellen Nutzerzahl läuft. Danach wird man weitersehen. „Die Freude der Menschen, die nun endlich „zu Hause“ Internet haben, gibt uns den Ansporn weiter zu machen“.