Noch vor Weihnachten soll es soweit sein: Ein WLAN-Netz für die Innenstadt. Die Initiative Freifunk Rheinland und ihre örtliche Organisation in Mülheim arbeiten schon seit längerer Zeit daran. In enger Kooperation mit der Verwaltung. Die Stadt hat den Ehrenamtlern mehrere tausend Euro zur Verfügung gestellt, um die technischen Rahmenbedingungen für ein freies WLAN in der City zu schaffen. Diese letztlich kostengünstigste Variante war von der Politik genehmigt worden. Vorbilder für so ein freies Netz in Kooperation mit den Freifunkern bestehen in Arnsberg, Dormagen oder Xanten.
Zwischen Technischem Rathaus und Rathaus soll mit Hilfe der Initiative ein sogenanntes „Backbone“ entstehen, so nennen die Freifunker einen Kernbereich, in dem Daten in Höchstgeschwindigkeit verbreitet werden können. Nun zeichnet sich ab, dass dieses Netz vielleicht nicht nur das Gebiet zwischen den beiden Rathäusern umfassen wird, sondern sich noch auf weitere Teile der Stadt erstrecken könnte.
Am vergangenen Samstag wurde von den Freifunkern auch an einem Hochhaus in Winkhausen das entsprechende technische Equipment installiert. In der achten Etage. Ob es dann tatsächlich aber klappen wird, diesen Bereich in das Netz mit einzugliedern, können die Freifunker jetzt noch nicht sagen. Das müsse erst erprobt werden, so Yaroslav Dimont von der Initiative auf Anfrage der NRZ. Aber man sei zuversichtlich, dass es funktionieren könnte.
Das Netz soll in den nächsten Wochen innerhalb des City-Bereiches an bestimmten Knoten-Punkten zur Verfügung stehen. Die Bandbreite für die Datenübertragung wird so größer. Privatleute oder Händler, die dieses Angebot nutzen wollen, müssen zu diesem Zweck nur einen zusätzlichen Router anschaffen. Der koste etwa 20 Euro, so Dimont. Um das Interesse an dem Projekt anzukurbeln, hat zudem das Einkaufszentrum Forum 30 Router gespendet. Sie sollen den ersten interessierten Händlern zur Verfügung gestellt werden. „Wir wissen noch nicht genau, ob in zwei oder drei Wochen. Aber auf jeden Fall vor Weihnachten soll es soweit sein“, so Dimont.
An einer anderen Baustelle konnten die Freifunker jetzt schon einen Erfolg vermelden: Seit gestern ist die erste Flüchtlingsunterkunft der Stadt mit Freifunk versorgt. Sie befindet sich am Priesters Hof. Weitere Unterkünfte sollen folgen.
Freifunk für die City und vielleicht auch darüber hinaus (NRZ, 25.11.2015)
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